Artikel: Was Männer antreibt... | Auftrag Rache jetzt im Kino![ Film ]
18.03.2010  |   Klicks: 3853   |   Kommentare: 0   |   Autor: pdmax
Was Männer antreibt... | Auftrag Rache jetzt im Kino!
Mel Gibson kehrt nach längerer Abstinenz als Vater zurück auf die Leinwand, um den Mord an seiner Tochter zu rächen.
Es scheint ein Plot zu sein, das gerade Hochkonjunktur hat: in "96 Hours" legte Liam Neeson die Messlatte hoch, als er die Entführung seiner Tochter im Alleingang aufklärte und dabei halb Paris in Schutt und Asche legte. Ebenfalls von Rache getrieben war 2009 Gerard Butler, als er hilflos zusehen musste, wie Kleinkriminelle seine Frau und Tochter ermordeten, um dann glimpflich davonzukommen. In "Gesetz der Rache" stellt er deshalb das gesamte Rechts- und Justizsystem auf die Probe.
Nun ist es an Mel Gibson, das hohe Niveau der Filme der jüngeren Vergangenheit mit Rache-Thematik zu halten mit "Auftrag Rache" der seit letzten Donnerstag in den deutschen Kinos läuft.

Thomas Craven ist ein allein lebender Cop, der neben seinem Beruf vor allem an seiner mittlerweile erwachsenen Tochter Emma hängt. Die arbeitet heute als Physikerin bei dem großen Nuklear-Forschungsunternehmen Northmoor.

Als sie ihren Vater besuchen kommt, scheint sie merkwürdig erkrant, und gerade als Craven mit seiner Tochter zum Arzt aufbrechen will und das Haus verlässt, schießt ein maskierter Täter auf die beiden und trifft Emma dabei tödlich.
Alle gehen davon aus, dass der Angriff eigentlich dem nicht zimperlichen Cop Craven galt und nicht seiner Tochter, aber dennoch macht sich Thomas auf die Suche nach dem Leben seiner Tochter, für das er sich bisher nur sehr oberflächlich interessierte, besessen von dem Wunsch, den Tod seiner geliebten Tochter zu rächen.

Wer hinter "Auftrag Rache" eine dritte gewaltbeladene Odysee eines Mannes auf der Suche nach Vergeltung erwartet, wird deutlich überrascht.
Im Vergleich zu "96 Hours" nimmt sich "Auftrag Rache" kaum die Zeit, ein feines Bild der Charaktere vorab zu zeichnen, vom Bahnhof weg nach Hause, zur Türe raus - Tod - den Start des eigentlichen Films muss man nicht lange missen.

Umso mehr gibt sich "Auftrag Rache" in den folgenden knapp zwei Stunden extreme Mühe, den Mensch Thomas Craven facettenreich und detailiert zu umreissen.
Der sichtlich älter gewordene Mel Gibson überzeugt dabei mit einem breiten Portfolio an Gemütszuständen, Verhaltensweisen und Handlungsweisen, dass der Rolle des Cops Craven sichtlich gut tut.

Den Zerfallsprozess des Menschen Thomas Craven spürt man in jeder Minute des Films, vor allem da sich der Film weit weniger roher Gewalt bedient als andere Genrevertreter, vielmehr sind es nadelstichartige Peaks, die sich plötzlich entladen und genauso schnell wieder von dannen ziehen.
Aus der Geschichte an sich macht der Film durch seine Darstellungstechnik das Bestmögliche, denn im Prinzip ist von Anfang an klar, dass seine Tochter in irgendein Ungemach verwickelt ist, und ebenso wenig überraschend ist, dass Craven am Ende die Hintermänner zu fassen kriegt.

Bei "Auftrag Rache" darf man sich getrost der Floskel "Der Weg ist das Ziel" bedienen, denn nicht das Ende ist es, dass man mit Spannung erwartet, sondern es sind die gut 100 Minuten dazwischen, die den Zuschauer bestens unterhalten.

Das Comeback Mel Gibsons ist definitiv geglückt, der Film steht "96 Hours" und "Gesetz der Rache" qualitativ in nichts nach, auch wenn es merklich ruhiger und tiefgründiger vorgeht.

Absolut sehenswert, da spannend und gut gemacht!



Infos und Tickets auf www.kinos-in-mannheim.de
 

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