Artikel: Mannheims next Topmodels| Ein Besuch bei der Event- und Modelagentur manigoo[ Stadtleben ]
31.03.2010  |   Klicks: 4038   |   Kommentare: 0   |   Autor: PiWii
Mannheims next Topmodels| Ein Besuch bei der Event- und Modelagentur manigoo
Seit einigen Wochen ist es wieder soweit, die Mama aller Models, Heidi Klum sucht sie wieder: Die schönsten Frauen Deutschlands. Rund drei Millionen Zuschauer verfolgten die erste Folge der mittlerweile fünften Staffel. Das Konzept von „Germanys next Topmodel“ ist und bleibt erfolgreich. Inwieweit es jedoch mit der Realität übereinstimmt ist umstritten. Eine die es wissen muss, ist Marion Schneider, Inhaberin der Event-und Modelagentur „manigoo“. Hier setzt man vor allem auf die persönliche Bindung zu den Models.
Der Kontakt zu ihren Models ist der Diplombetriebswirtin Marion Schneider sehr wichtig. „Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis, dennoch müssen sie zwischen Privatem und Beruflichem trennen können.“ Und das fällt vielen gar nicht so leicht. Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Teamfähigkeit seien Voraussetzungen für diesen Job. Deshalb werden alle Bewerber der Agentur zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, bevor sie Aufträge entgegen nehmen dürfen. „Es gibt Models, die sehen super aus, aber man kann nicht mit ihnen arbeiten. Viele kommen ständig zu spät oder können absolut nicht laufen, weil sie keinerlei Taktgefühl haben.“

Die Models, die von Scouts auf der Straße entdeckt werden sind oft erfolgreicher, als die, die sich bewerben. Über manche Teilnehmerinnen bei „Germanys next Topmodel“ kann sich Marion Schneider nur wundern. „Viele haben eine völlig falsche Selbsteinschätzung.“ Schade sei allerdings, dass es auch einige mit viel Potential gebe, die aber viel zu schüchtern seien.
Zugegeben, zwischen den vielen Zicken und Möchtegernmodels unter Klums Obhut, hat man es als gerade mal 16-jährige Zahnspangenträgerin nicht gerade leicht, mit weit aufgerissenem Mund in die Kamera zu lächeln, doch tut man es nicht, kann‘s das ganz schnell gewesen sein mit der Karriere.
Marion Schneider hält von solchen Musts nichts. „Ob ein Model einen Auftrag annimmt ist ganz allein die eigene Entscheidung. „Es gibt welche, die sich nicht in Unterwäsche fotografieren lassen und das ist vollkommen in Ordnung.“ Wenn der Auftrag aber angenommen wurde, sei der eigene Geschmack egal. Dann ist der Modelberuf ein Job wie jeder andere auch. Man hat ihn auszuführen.

Ausführen wollen diesen scheinbaren Traumberuf viele, doch eine gute Figur und ein hübsches Lächeln reichen nicht, um auf die großen Laufstege zu kommen. „Wichtig ist, dass ein Model wandelbar ist.“
Vieles kann trainiert werden. Die Agentur veranstaltet Castings, Laufstegtrainings und Workshops, bei denen beispielsweise das Verhalten vor dem Kunden und in Castingsituationen trainiert wird. Auch ein paar Speckröllchen, steht Marion Schneider nicht ganz so streng gegenüber. „Speck kann man abtrainieren. Die Proportionen müssen stimmen.“ So wird zwar nicht gewogen aber gemessen. Wegen den Kollektionen gibt es einfach bestimmte Vorgaben. „Es kommt immer auf den Auftrag an.“

Laufen kann man üben, ein paar Fettpölsterchen kann man auch in den Griff bekommen, bei der Größe kann man jedoch nichts machen. „1, 74m ist in der Regel die Mindestgröße, da schummeln sich schon viele ein paar Zentimeter dazu. In manchen Fällen, z.B . als Haarmodel ist eine Größe von 1,70 m ausreichend“
Geschummelt und getrickst wird aber auch auf Seite vieler Agenturen. Schwarze Schafe gibt es einige. „Egal wie es argumentiert wird, sobald eine Aufnahmegebühr, oder Kaution verlangt wird, sollte man die Finger davon lassen.“

Marion Schneider hat früher selbst als Hostess und Performerin gearbeitet, studiert hat sie nebenher. BWL an der Fachhochschule Ludwigshafen. Sich selbst müsse man in der Branche aber oft mit Humor nehmen. Für einen Kundenevent hüpfte sie selbst früher auch mal im engen, silbernen Lycraanzug und mit pinker Perücke durch die Gegend. „Man muss wissen was man will und sich nicht darum kümmern was die anderen sagen.“

Kümmern müssen sich viele um ihre Beziehung. „Ja es kommt schon häufig vor, dass der Freund nicht will, dass die Freundin modelt. Aber da sollte man sich dann eben fragen, ob das der richtige Freund sei“, lacht sie. Die Angst vor einem Lauf auf rohen Eiern sollte der Modelkarriere im richtigen Leben jedoch nicht im Weg stehen. „Sowas musste bei uns noch niemand machen.“

Zur Homepage: http://www.manigoo.de
 
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