Artikel: Musik- & Filmpiraterie mal anders erklärt[ Seitenblicke ]
17.03.2011  |   Klicks: 3652   |   Kommentare: 28   |   Autor: pdmax
Musik- & Filmpiraterie mal anders erklärt
Interessanter Ansatz, wieso es zu Produktpiraterie kommt.
Der Verkauf von illegalen CD- und DVD-Raubkopien lässt sich nicht durch härtere Gesetze und strengere Polizeikontrollen aufhalten. Die Piraterie von Filmen, Musik, Videospielen und Softwareprogrammen ist vielmehr ein "globales Preisproblem", das sich nur durch eine Senkung der Preise für die legalen Originalprodukte in den Griff bekommen lässt. So lautet die Kernaussage eines aktuellen Berichts, den die unabhängige NGO Social Science Research Council (SSRC) auf Basis der Einschätzungen von 35 internationalen Wissenschaftlern vorgelegt hat.

"Simples hartes Durchgreifen funktioniert nicht, wenn man das Piraterieverhalten stoppen will", heißt es in dem SSRC-Dokument. Diese Strategie könne nur greifen, wenn sie weitreichende Reformen in der Preispolitik beinhalte. "Hohe Preise für Medieninhalte, niedrige Löhne und günstige digitale Technologien sind die Hauptzutaten für das weltweite Piraterieproblem", stellen die Studienautoren fest. Dies gelte insbesondere für Länder wie Russland, Mexiko oder Indien, wo die physische Produktpiraterie mittlerweile einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstelle und die Preisdiskrepanz zwischen Original und illegaler Kopie am größten ausfalle.

Rechenbeispiel aus Russland

Um diese Einschätzung zu verdeutlichen, verweisen die Wissenschaftler auf ein simples Rechenbeispiel. So kostet etwa in Russland, einem der Hauptübeltäter in Sachen Produktpiraterie, eine legale DVD des Films "The Dark Knight" 15 Dollar. Aus Sicht der US-Konsumenten erscheint dieser Preis zunächst relativ niedrig. Wenn man aber das unterschiedliche Lohnniveau beider Länder berücksichtigt, ergeben sich für den russischen Konsumenten im Endeffekt Kosten in der Höhe von 75 Dollar.

"Wenn die Preise für Original-CDs und -DVDs in diesen Ländern in Relation zu den lokalen Einkommen um das Fünf- bis Zehnfache höher liegen als in den USA, wird eine strengere Strafverfolgung nicht ausreichen, um das Problem zu lösen", kritisiert der Bericht. Angesichts derart fantastischer Preisvorstellungen und den niedrigen Kosten von Raubkopien dürfe sich die Medienindustrie nicht wundern, wenn sich die User für die illegale Version entscheiden.

Lokale Unternehmen statt multinationale Konzerne

Als einzige brauchbare Lösung schlagen die SSRC-Experten die Gründung lokaler Unternehmen vor, die einen "aktiven Wettbewerb um Preise und Dienste für lokale Konsumenten" anregen sollen. Die derzeitige Situation sehe aber ganz anders aus: Legale kopiergeschützte Güter würden lediglich über riesige multinationale Konzerne vertrieben, deren primäres Ziel nicht die Unterstützung lokaler Märkte, sondern "die Sicherung der Preisstruktur in Ländern mit hohem Einkommen" sei, so die Wissenschaftler.
 
28 Kommentare zu diesem Artikel
17.03.11, 12:10 Uhr #1 von Chico
joa das hat aber wirklich auch nur in Ländern wie Russland, Indien oder China Gültigkeit, wo die Diskrepanz zwischen Einkommen und Preisen der Medien tatsächlich völlig unrealistisch hoch ist.
Bei UNS hier uninteressant, wir haben hier GANZ andere Probleme
17.03.11, 12:17 Uhr #2 von pdmax
Ich denke aber, dass viele der bereitgestellten Downloads aus den besagten Ländern kommen...aber was sind die Probleme hier vor Ort? Erzähl mal
17.03.11, 12:53 Uhr #3 von Chico
das würde den Rahmen (inkl. meines Zeitrahmens) sprengen und das weißt du
17.03.11, 13:52 Uhr #4 von the-baestschen
diese bösen riesige multinationalen Konzerne
17.03.11, 19:14 Uhr #5 von Agent0815
bei uns isses meistens preis/leistung

wenn einfach nurnoch 90% scheisse kommst - egal ob filme, musik, spiele - kauft man einfach nicht mehr so gerne.. die meisten DVDs die ich mir inden letzten monaten geholt hab sind filme die mindestens 10 jahre alt sind. neueres kommt kaum noch ins regal weils einfach nicht mehr lohnt sich das nochmal anzuschauen. einmal kino wenn überhaupt und gut is. mehr isses meistens net wert. ich geb auch gerne mal 30€ für ne dvd aus wenns n geiler film is dens nurnoch selten gibt. aber ich werd aus prinzip nicht mal einen euro für gehaltlosen computerschrott wie avatar, tron etc. ausgeben. und genau das sind die meisten technikfilme imho im endeffekt wenn man ne woche nach kino besuch nochmal nachdenkt.

dazu die release politik mancher firmen.. kommen extras nur auf bluray, kommt nur hochskalierter dvd kack auf bluray anstatt n gescheites master zu nehmen. wer hat da noch bock geld auszugeben, wenn man eh nur verarscht wird und nach 2 wochen ein extended directors cut mit 30sek mehr laufzeit kommt.

spiele werden wegen der preispolitik hierzulande generell nurnoch importiert oder gebraucht gekauft, weil zB xbox dinger auch 1 jahr nach release genau das gleiche kosten wie am ersten tag. und das NUR in deutschland/österreich/schweiz. importe von amazon.co.uk sparen massig kohle

dann sicherheitsvorkehrungen.. dvd einlegen - erstmal 1000 nichtskipbare "original ist besser als kopie" spots
spiel einlegen - online registrieren, securom installieren, virenscanner ausschalten.

und tschüss..

bei musik hab ich ka, is mir auch latte.. wenns das was ich will bei amazon als mp3 gibt kauf ichs, wenn net zieh ichs.
Dieser Eintrag wurde 2 mal editiert, zuletzt 17.03.11, 19:14 Uhr
17.03.11, 19:38 Uhr #6 von Alvin
sehs ähnlich wie agent
kauf voll viele filme erst nachdem ich se gesehen hab weil ich se gut fand
einige auch natürlich aus neugier aber mehr als 15€ für ne bluray sehe ich nicht ein da warte ich lieber bis es günstiger wird oder ich lass es ganz
bei spielen, gibts selten noch gute, glaub die letzten die ich gekauft hatte waren super smash brothers und mariokart für die wii wobei ich ersteres wieder verhöckert hab weils nicht so dolle war
musik war gestern, man holt sich ne napsterflatrate wenn mans braucht
ich hör eh nur radio bzw streams und wenn ich n bestimmtes lied hören, oder noch besser sehen will gibts youtube, da ist mir die lobby einfach zu unsympathisch geworden, vor allem da der zu unterstützende künstler eh den kleinsten teil des kuchens abbekommt
17.03.11, 21:17 Uhr #7 von Chico
ich hak mich mal kurz bei der Musik ein, da bei mir immer das rote Licht angeht wenn ich lese "youtube"... ich versteh nicht wie wie man sich mit der miesen Soundqualität von yt zufrieden geben kann, nich mal die HD Videos kommen annäherend an HiFi ran...
wenn ich bedenke wieviele hunderte von DM unsere Väter in Stereoanlagen und Boxen investiert haben um ihre Creedence- oder Pink Floyd-Platten in Stereo und suoer Sound anzuhören... davon ist bei den meisten (klar, es gibt ausnahmen) leider kaum nochwas vorhande, der Qualitätsanspruch sank ja spätestens mit Einführung der unsinnigen, bekackten ipod-kopfhörern
und so dreht sich die Spirale des Wertverfalls immer weiter und weiter...
17.03.11, 21:30 Uhr #8 von Alvin
also ich höre auf ner guten anlage oft unterschiede in den qualitäten aber es ist oftmals nicht so dass es störend ist
musik höre ich fast nur nebenbei oder um zeit totzuschlagen, ich denk bei dir der profesionell in dem sektor arbeitet ist da noch ein deutlicher unterschied was dein gespühr, gehör und vor allem deine verbindung zur musik angeht
wenn mich jemand vor 3 jahren gefragt hätte ob ich zig hundert euro für ne kamera und zubehör ausgeben würde die nur fotos macht (nichtmal videos) und da sogar noch mehr zu beachten ist als bei ner normalen kleinen hätt ich gelacht und gesagt mein handy macht schon recht gute bilder
17.03.11, 21:59 Uhr #9 von Chico
du darum gehts noch nicht mal, ich geb ja auch keine hunderte von euro für meine "privatmusik" aus und überlege schon genau welches Album ich mir kaufe. es geht eher um den "nebenbeifaktor" der sich bei vielen anderen auch darin spiegelt dass für Musik nicht mal mehr ein cent ausgegeben wird, "weil es ja auch ohne geht". immerhin...besser ne Napster-Flat als gar nix!
Dszu kommt das Problem, dass sich viele Kids & Teens gar nicht bewusst sind dass es ein Verbrechen ist sich die Musik GB-Weise von russischen Servern zu ziehen oder sogar zu sharen (so sharedinger eigentlich noch..? )
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 17.03.11, 21:59 Uhr
18.03.11, 05:24 Uhr #10 von Loibisch
Ein Verbrechen ist es eine Bank auszurauben. Sich Lieder von einem russischen Server zu ziehen ist maximal ein Vergehen, auch wenn uns die Musikindustrie immer was anderes einreden will.
18.03.11, 07:06 Uhr #11 von Alvin
bei bildern ist es doch genau dasselbe, wenn man davon leben muss kotzt es einen an und ein bild ist schneller kopiert als ein lied! theoretisch sind auch bei allen schneckenhofbildern copyright drauf trotz stempel, aber man sieht immer wieder biler auf facebook
das könnte man ja noch als werbung für die seite laufen lassen, und ist im privaten rahmen auch in den agbs erlaubt aber es gibt auch djs und clubs die das in ihrem fb profil haben was ich dann eher als kommerzielle nutzung sehe leute und DIE müsste erst offiziell erlaubt werden! genauso leute die sich auf nem bild ausschneiden und das dann überall als profilbild verwenden, weil das bild eh kostenlos im netz ist juckt es aber keinen ob das originalbild noch nen sh.de stempel hatte oder nicht (auszug agb §7: ...unter der Vorraussetzung, dass Legenden oder sonstige Quellenangaben nicht gefälscht oder gelöscht werden...)
kann dich zwar auf der einen seite gut verstehen aber nur weil keine nörgel-lobby hier dahintersteht sieht keiner dass auch bilder arbeit sind und vor allem urheberrechtlich geschützt!
und hier macht es keinen unterschied ob ich nen ganzen tag shooten war und dann noch stundenlang wenige fotos nachbearbeite oder mitem handy ein foto geschossen habe, das wird ohne hintergedanken wo kopiert
18.03.11, 10:56 Uhr #12 von Xray
Zum Thema Youtube:
Ja, die Tonqualität ist besch...eiden, aber wo kann man sonst noch neue Musik kennenlernen? Etliche CDs in meiner Sammlung stammen von Bands, die ich erst über das Internet kennengelern habe. Auf 99% der Radio- und TV-Sender ist dieser hinsicht ja kein Verlass mehr.
18.03.11, 11:01 Uhr #13 von dwing
@Chico, dann würde mich aber mal interessieren, wie bekannt Laserkraft3D ohne youtube&filesharing wäre

Wo du aber Recht hast, dass die Musik bei Youtube ne grottige Qualität hat, und das sag ich als Amateur bei dem Gebiet.
18.03.11, 11:06 Uhr #14 von dwing
Zum Artikel, ich glaub das liegt zum Einen, wie schon weiter oben geschrieben, an den Produktionen, die einfach (nicht an Qualität, sondern) an Wert verloren haben.

Zum Anderen aber meiner Meinung nach, vor allem daran, dass sich Sehverhalten der Konsumenten geändert hat. Filme sind eine kurzweilige Unterhaltung, vor allem weil auch dauern was Neues kommt.

Für einen Film den ich mir nur einmal anschaue, bin ich tendenziell eher nicht bereit 15-19€ zu zahlen, wie für einen den ich mir öfters anschaue. Das sind aber Ausnahmen.

Und genau hier hat es die Industrie verschlafen, ein vernünftiges Preismodell zu etablieren.
18.03.11, 12:24 Uhr #15 von Chico
@dimi: was haben LK3D mit Filesharing zu tun...?
Klar, das Video war DER Aufhänger, das baby hat sich Viral verbereitet weil der Inhalt gestimmt hat. das hat dich nix mit Filesharing zu tun. Und jeder der den Track in voller Länge und Qualität wollte musste ihn sich kaufen. Übrigens haben die meisten die ihn illegal bekommen haben ein nettes Schreiben vom Anwalt bekommen
18.03.11, 12:35 Uhr #16 von dwing
Youtube fällt so gesehen auch unter Filesharing
18.03.11, 12:39 Uhr #17 von Chico
Nein. Youtube ist nach wie vor ein Videoportal. Wer seinen Content selbst reinstellt muss damit rechnen dass dieser gerippt wird, folglich findet man da immer weniger "normale" Musik.
18.03.11, 13:18 Uhr #18 von thorstilein
Ein großes Problem ist wirklich das Überangebot. zum einen in jedem Bereich (Musik, Filme usw.) für sich, als auch von der Anzahl der Bereiche.

Besonders im Bereich der Jugendlichen

Musik
Klingeltöne
Apps
Kino
DVD
Blueray
PC-Software
PC-Spiele
Konsolen und & -spiele

...das muss alles besessen werden, und soll alles bezahlt werden, von einem Budget, das früher maximal Musik, Kino und Eiscreme abdecken musste, mal überspittz gesagt.

Die ständig wachsenden Unterhaltungsmedien stoße auf einen begrenzten Markt, denn der Mensch hat nur ein paar Stunden Freizeit am Tag, die er sich mit sowas vertreiben kann.

Das drückt den Wert.

Das ist sicher weder alleinige Ursache noch ausreichende Rechtfertigung für die nutzung von geistigem Eigentum ohne passende Lizenz (um mal um das behinderte Wort "Raub"kopie) zu manövrieren, aber sicher ein großer Faktor, der mithilfe von Kopierschutz und Anwalt weggewischt werden soll.

Jede unrechtmäßige Kopie ist ein Rechtsbruch. Aber ich schätze, maximal 5% davon sind wirklich anzurechnende Verlust im Sinne von "beim Mangel von Alternativen Beschaffungswegen hätte der/diejenige es auch wirklich gekauft".
18.03.11, 15:08 Uhr #19 von dwing
Chico, und wer hindert mich daran, Content von Anderen einzustellen?
Thorsten, sehr treffen formuliert.
18.03.11, 16:32 Uhr #20 von Alvin
und kino.to ist auch nur ne linksammlung zu videoportalen auf russischen servern, das ist irgendwie alles ne auslegungssache^^
denke auch dass sich eine wirklich absolute mehrheit der leute die sich die sachen zieht, es nie gekauft hätte, wie thorsten schon sagte, alles kann sich niemand leisten und vor allem keine schülern die von abmahnanwälten ausgenommen werden
viele hat es sicher abgeschreckt aber ich kenne noch zeiten in denen man musik auf kassette aufgenommen hat und da ist einem auch keine musikindustrie im nacken gesessen und wollte meine villa, mein auto und mein boot
18.03.11, 16:48 Uhr #21 von Chico
@dimi ähm...im worst case das Gesetz!?
was willst du mir eigentlich grad klarmachen, dass sich jeder mit urhebergeschütztem Content austoben kann wie er will...? ich versteh nicht worauf du hinauswillst...!

@thorsti: mit dem Überangebot geb ich Dir vollkommen recht!!
@alvin: das mit den musikkassetten war so ne sacher, in einem bestimmten rahmen (ca. 7mal) konnte man sich analoge Kopien seiner eigenen Platten/Tonträger machen, für den privaten Gebrauch

worum es bei der ganzen Debatte geht ist das fehlende BEWUSSTSEIN der Kids, dass Musik, Filme etc. Güter sind, die einen bestimmten Wert haben.
Die meisten von uns hier im "Thread" sind noch anders aufgewachsen, wir wissen noch dass wenn ich ein Lied/eine CD wollte, ich sie mir im Laden kaufen musste, fertig aus. (respektive ein Spiel, einen Film etc.)
18.03.11, 16:48 Uhr #22 von Philipp-
Die Musikindustrie gerade in Deutschland hat schlicht ein Rad ab. Ich zahl doch keine 99 cent pro song bzw 14 euro für ein digiitales album. Das ist schlicht lächerlich und das haben sie im Ausland auch endlich kapiert. ich bin fröhlicher Spotify Nutzer auf dem PC und Iphone, hab alle aktuellen Lieder usw in guter Qualität für 10 EUro im Monat und die zahl ich gern und bin legal.

Filme, zeigt die Zukunft genauso kauft bald keine Sau mehr, da mein und eigentlich alle Blu Ray Player online sind und direkten zugrifff auf maxdome und co haben, ergo filme fuer 1 bis 3 euro direktstream wenn man es braucht...
18.03.11, 16:49 Uhr #23 von Chico
warum ist das "lächerlich"?
aaah da krieg ich wieder zu viel.... -.-
18.03.11, 16:54 Uhr #24 von Philipp-
durfte man nicht immer lieder aus dem radio aufnehmenß darf man das nicht sogar immernoch aus mp3 radios?
18.03.11, 16:55 Uhr #25 von Philipp-
weil es kaum sein kann das das album mit cd herstellung und hülle logstic und zwischenhaendler genau soviel kostet wie ne digitale kopie ohne all dies, das simpelste bwl und abzocke..
18.03.11, 16:58 Uhr #26 von dwing
@Chico, Nein. das Gesetz bestraft mich unter Umständen für mein tun. Aber es verhindert es nicht. Darum ging es mir aber auch nicht, sondern um den Vergleich Youtube/Filesharing. Und der ist geringer als du denkst. Jemand bietet an, ein anderer lädt runter. Vollkommen egal ob Rechteinhaber/Künstler/Der 8 jährige Nachbarsjunge der sich jetzt ganz toll fühlt.
18.03.11, 23:42 Uhr #27 von thorstilein
@Chico: Die verminderten Herstellungs/Vertriebskosten kombiniert mit dem Überangebot müssten definitiv zu geringeren Preisen führen als wir sie momentan sehen, zumindest bei Alben. 99Cent für n Lied is ok .... 2,79€ wie teils auf Beatport unfassbar, früher hat ne Single mit 4 Tracks 5 MARK gekostet ^^
24.03.11, 23:46 Uhr #28 von kuenstlerecho
Die historische und gegenwärtige Situation beruht auf ein Versagen bzw. einem Mangel an Interaktion zwischen der Musikindustrie und dem Rezipienten im virtuellen Raum, sprich der Verbreitung von Medien & Tonträgern im Internet. Da ein Großteil der Rezipienten im Netz agiert, also dort "download" betreibt, sollte vorrangig dort über günstige Distributionswege von Musikalben & Filmen nachgedacht werden. Am Beispiel der Alternative Band Radiohead, die mit der Vermarktung ihres aktuellen Album "In Rainbows" neue Wege im virtuellen Raum gegangen sind, sind auch neue innovativ- distributive Wege zu erkennen. Auch die großen Konzerne sollten in westlichen wie in osteuroäischen Ländern folgenden Aspekt berücksichtigen, dass der Grad zur Illegalität heute sehr schmal ist und ein effektives Entgegenwirken nur damit möglich ist, die Preise für Downloads moderat zu halten und eine zeitgemäße virtuelle Verknüpfungstechnologie(icons) in Anspruch zu nehmen. Die Preise für konventionelle Tonträger im Westen halte ich für relativ adäquat, unter dem Aspekt dass ein Sammler im konventionellen Sinne sich generell vom derzeitigen "downloader" unterscheidet. Ein konventioneller Sammler, welcher heute natürlich den geringeren Prozentsatz darstellt, ist weiterhin bereit für eine LP oder CD einen dementsprechenden Preis zu zahlen, mann nehme das Beispiel der heutigen Schlagerindustrie. Jedoch müssen attraktive Angebote für den neuartigen "downloader" her. Eine permanente Verknüpfung von bezahlbaren "direct downloads", die mit Gimmicks lyrics, sowie album cover & special etc. ausgestattet sind könnten auch den Ansprüchen des neuartigen Endverbauchers entgegenkommen. Es gibt einige solcher Angebote, jedoch sind diese nur partiell für den Endverbraucher "legal wahrnehmbar". Die illegale Bequemlichkeit der "downloader" kann nur insofern gebremst werden, dass sie einen direkten und ubiquitären Zugang Preis-technisch adäquaten downloads bekommen, egal wo sie nach dem Album bzw. Film suchen bzw. sich informieren wollen. Von der Plattenindustrie bzw. Filmindustrie muss erwartet werden, den zeitgemäßen Ansprüchen mit den obligatorischen Mitteln genügen zu können, ansonsten kann die Misere nur symptomatisch eingedämmt werden, und ein Umdenken des Endeverbauchers wird nicht in Sichtweite sein. Außerdem sollte es die Aufgabe der Medienpädagogen sein, Aufklärung in Schulen, Unis und dem sozialen Umfeld zu betreiben, um den Zweiflern "eines bezahlbaren legalen Systems" klar zu machen, dass einem künstlerischem Produkt der Erfolg und besonders die musikalische Entwicklung im kommerziellen Rahmen nur beschienen sein kann, wenn der "Fan" auch weiterhin bereit ist "Etwas für ein Produkt zu bezahlen", denn nur der "Fan" einer Band oder eines Films ist der entscheidende Faktor für das Weiterleben des Werkes!
Dieser Eintrag wurde 4 mal editiert, zuletzt 25.03.11, 23:46 Uhr
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