Artikel: Stimmgewaltiger Auftritt der Ten Tenors[ Musik ]
06.02.2013  |   Klicks: 6997   |   Kommentare: 2   |   Autor: Nachthamster
Stimmgewaltiger Auftritt der Ten Tenors
The Ten Tenors ("TTT") beweisen mit ihrer Tour das der Crossover aus Klassik und moderner Musik nachwievor begeistern kann.
Zehn australische Tenöre die seit 1998 in wechselnder Besetzung international erfolgreiche Konzerte bestreiten und stetig ihr Repertoire im Mix aus klassischen Akzenten der Oper und Operette gekonnt und imposant im Crossover-Mix zur gelungenen Interpretation musikalischer Größen wie Queen, Michael Jackson, Phil Collins erweitern. Wenn man sie live erlebt kann man die Fakten, dass es sich um eine hart arbeitende Tourband handelt, die mit ihren durschnittlich 250 Shows im Jahr auf sieben Kontinenten und rund 3,5 Mio. verkauften Tickets, vier Gold und zwei Platin CD´s, zwei Gold und einer Platin DVD, mehr als nur bestätigen. Zudem sieht man ihnen an, dass sie sich gerne immer wieder selbst herausfordern und die Musik einfach lieben.

"The Ten", ok, müssen es wirklich die Zehn sein? Nein, es müssen vielleicht nicht bei allen Songs die Zehn sein, dennoch darf man mit dem Blick in die Biografien der einzelnen Tenöre feststellen, dass sie mit ihren Solowegen alleine schon eine Bandbreite an Bühnenerfahrungen und Präsenzen vorweisen können, die für sich sprechen. David Kidd, Jared Newall, Paul Gelsumini, Jordan S. Pollard, Nathan Kneen, Scott Muller, Luke Kennedy, Sebastian Maclaine, Chad Hilligus, Kean Fletcher.

Wer denkt Tenöre stehen einfach nur steif da und lassen "nur" ihre Stimmen wirken, was nebenbei bermekt definitiv genug Wirkung hätte, der wird auch bezüglich smartem Auftreten, viel Bewegung in der Aufstellung und tanzlastiger Performance zum Miterleben und Mitfeiern angeregt. Da gibt es bei dem Michael Jackson Medley dann stilgerecht bei "Billi Jean" auch mal den Griff in den Schritt und den Moonwalk hinterher.

"Wir hatten in Deutschland Glühwein und Schnee erwartet, extra dicke Jacken mitgebracht..." erklärten die Männer aus dem später natürlich besungenen "Land downunder" mit einem smarten Lächeln den 1200 Gästen des Konzertes. (Tagesaktuelle Anmerkung: Mit dem Blick aus dem Fenster, naja, nun einen Tag später wird ihnen der Wunsch wohl doch noch im Zuge der Tour erfüllt werden ).

Wie vielfältig das Musikportfolio dann wirklich ist, zeigte sich mit gelungenem Spiel mit den verschiedenen Genres. Der Stolz aufs Heimatland mit einem bewegenden "Land downunder" und natürlich "I still call Australia home", ein Elton John Medley mit "Rocket Man", "Bennie and the Jets", "Your Song" und natürlich auch "Crocodile Rock", so richtig "Bad" und "Dangerous" wurde es mit dem Michael Jackson Medley, hier wurden im fleigenden Wechsel "Wanna be startin somethin", "Human Nature", "The way you make me feel", "Man in the Mirror" und "Billie Jean" performed.

"The Ten" sind auch nah am Publikum und suchen immer wieder den Kontakt. So erklärte Scott Mueller im tiefsten Aussie-Slang lang und breit den Grund für seinen Arm in der Schlinge, wobei sein Kollege Ben Stephens gekonnt in deutsch jeden der einzelnen Sätze mit einem frechen Lächeln samt Augenzwinkern und "Ähm, er hat sich die Schulter verletzt" im Anhäufen der Lacher übersetzte.

Ein für das Gänsehautfeeling fast noch höher angesiedelter Mix wurde mit dem 2. Teil des Konzertes geliefert. Das vom ersten Teil noch im Pophimmel schwelgenden Publikum wurde erst einmal mit "Dein ist mein ganzes Herz" wieder in klassische Sphären geholt um dann später mit "Halleluja" und "The Boxer" langsam die Brücke zu einem fulminanten Finalteil zu bauen.

Mit der erklärten musikalischen Liebe zu den unvergesslich konstruierten Songs der Band "Queen" traf man mit "The Show must go on" natürlich mitten in das in jedem Queenfan schlagende Herz und die Stimmkraft und Vielfalt des Zehnerpacks gibt dem Song der würdige Ehre. Mit "Wind of Change" mobilisierte man dann auch die letzten verbliebenen Publikumsplätze aus der Kategorie "ok, ich geb mich geschlagen...Klasse".

Als David Kidd erklärte "Ladys, some of these men are Single,..." waren durchaus breite Schmunzler und glänzende Augen durchs Streiflicht in den ersten Riehen zu erkennen. "So these are the last 3 songs for tonight...", "and it might be up to you if we sing one more...you never know".

Mit Betrachtung der Generationenvielfalt im Publikum und durchaus auch der Generationen 70+ war ein Highlight definitiv das Aufstehen und die Bewegung des "gesamten" Publikums durch alle Altersgruppen zu Meat Loafs "I´d do Anything for Love".

Standing Ovations und entspr. Lautstärke folgten voraussehbarer Weise die erwarteten Zugaben und das klassicher Weise mit "Close to you", für nochmalige Gänsehaut mit Puccinis "Nessun Dorma". Den Schlusspunkt eines geklungenen Abends setzte der Beatles-Song "Hey Jude" vor einem kompl. stehenden und klatschenden Publikum.

Wer sich nochmals oder doch zum ersten Mal den Genuß gönnen möchte, hat die Möglichkeit dies zumindest bis April noch in einigen deutschen Städten zu realisieren, in der näheren Umgebung noch im März in Frankfurt und Stuttgart.
 

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2 Kommentare zu diesem Artikel
07.02.13, 10:18 Uhr #1 von no_idea
Liest sich nach nem OZ-Haufen, der sich in Stimmungsmache echt versteht
09.02.13, 20:31 Uhr #2 von wenninger
Ich war dabei! Ein wirklich emotionaler Auftritt, kann ich jedem empfehlen!
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