Artikel: Review: Fest van Cleef 2008 in Mannheim[ Musik ]
28.07.2008  |   Klicks: 3111   |   Kommentare: 1   |   Autor: Chilltkroete
Review: Fest van Cleef 2008 in Mannheim
Zum ersten Mal in der Geschichte des noch jungen Open-Air Festivals „van Cleef“, welches das gleichnamige nordische Kultlabel seit 2006 jährlich organisiert, legten die Jungs von Tomte, Kettcar und Co. am 25.07. einen Zwischenstopp am alten Messplatz Mannheim ein. Für 30€ pro Karte hatten Fans so die Möglichkeit gleich sechs Bands des „großen Hotels“ und nachfolgend zusätzlich die Aftershowparty in der alten Feuerwache zu genießen.
Mit Kettcar und Tomte als Headliner des Festivals, den Jungs von I am Kloot aus Manchester als Ersatz für Voxtrot, herrlichem Sommerwetter und gut gefüllten Bierständen, begann zuvor jedoch erst einmal das Festival, wo Ghost of Tom Joad und Nils Frevert den noch spärlich gefüllten Messplatz bis 18:00 Uhr in Stimmung brachten; dennoch schienen die Meisten gerade zu Beginn des Festivals eher nach einem Platz im Schatten zu suchen oder sich mit kaltem Bier abzukühlen, als Stimmung aufkommen zu lassen. Schade, denn vor allen Dingen der noch recht unbekannte Nils Frevert konnte mit einer gelungenen Vorstellung und seinem seichten Songwriting überzeugen. Ebenfalls gut, wenn auch in vielen Liedern recht eintönig und wenig vielfältig, präsentierten sich danach die Jungs aus dem englischen Manchester. Mit herbem britischen Akzent und einem Bassisten, dessen Kniefall für den ein oder anderen Lacher aus dem Publikum sorgte. Erst mit fortschreitendem, immer kühlerem Abend und dem gelungenen Auftritt von Robocop Kraus, die im Vergleich zur I Am Kloot eindeutig schnellere und lautere Töne anschlug, füllte sich der alte Messplatz und selbstverständlich die Bierstände weiter. Schön auch, dass die Umbauarbeiten zwischen den Konzerten gerade genügend Zeit boten, um noch kurz bei den Fanartikeln, dem Essens- und Getränkestand und der Toilette vorbeizuschauen, ohne übermäßig lange Wartezeiten hinnehmen zu müssen.

Zu Ende war die Wartezeit sicherlich auch für viele Besucher als Tomte-Chef Thees Uhlmann zusammen mit einer leicht veränderten Bandkonstellation, die Bühne betrat. Mit neuen Songs aus dem im Oktober erscheinenden Album „Heureka“ und alten Songs wie „Schönheit der Chance“ oder „Schreit den Namen meiner Mutter“ im Gepäck konnte die Truppe vor allen Dingen die ersten Reihen gehörig zum Tanzen bewegen. Das dies zuletzt nicht auch an der untergehenden Sonne und dem steigenden Alkoholpegel lag, will wohl niemand bestreiten. Uhlmann, mit seinem unverwechselbaren Humor, stiftete indes einen Zuschauer dazu an, ein Handyvideo vom Konzert auf Youtube zu veröffentlichen – zumindest bis heute findet sich jedoch nichts in der Videodatenbank des Online-Broadcasts. Wirklich prall gefüllt schien der Messplatz zu dieser Zeit jedoch ebenfalls nicht, sodass der Weg direkt vor die Bühne nicht schwierig war.

Dies sah um kurz vor zehn dann aber anders aus, als sich die Jungs von Kettcar die Ehre gaben und ein Platz nah am Geschehen schon deutlich schwieriger zu ergattern war. Mit über einer Stunde Musik und Zugaben am Schluss des Konzerts wusste die Truppe rund um Marcus Wiebusch eindeutig zu überzeugen. Bei der Songauswahl die von „48 Stunden“ über „Landungsbrücken raus“ bis hin zu „Deiche“ reichte und einem spaßigen Rahmenprogramm mit viel Charme, schienen zumindest beim Anblick der Menge keine Wünsche offen geblieben zu sein.

Insgesamt war das Festival, nicht zuletzt wegen dem gutem, wenn auch drückend warmen, Wetter, ein voller Erfolg und der Messplatz eine passende Location. Für 30€ pro Karte bekam man so sechs gute Bands und über sechs Stunden Musik geboten; wer über eine Karte aus dem Vorverkauf verfügte, konnte zudem kostenlos die Aftershowparty in der Alten Feuerwache besuchen. Mit Sicherheit keine Geldverschwendung also, auch wenn vor allen Dingen bei den ersten vier Bands die Stimmung etwas mau schien. Dafür entschädigten zumindest die Auftritte von Tomte und Kettcar, bei denen ordentlich Stimmung gemacht wurde.


Bilder vom Festival und der Aftershowparty findet ihr in der passenden Galerie unter folgendem Link:
http://mannheim.schneckenhof.de/Galerie?galery=200 8-07-25-Fest_van_C-Alte_Feu
 
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1 Kommentare zu diesem Artikel
08.10.08, 14:22 Uhr #1 von Linguist
"Schade, denn vor allen Dingen der noch recht unbekannte Nils Frevert konnte mit einer gelungenen Vorstellung und seinem seichten Songwriting überzeugen."

mit seichtem songwriting überzeugen? hmmm
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