Artikel: P2P-Diebe - Fluch oder Segen? Fluch UND Segen![ Seitenblicke ]
22.04.2009  |   Klicks: 2546   |   Kommentare: 7   |   Autor: pdmax
P2P-Diebe - Fluch oder Segen? Fluch UND Segen!
Musikpiraten sind nicht die Feinde, sondern die besten Kunden der Musikindustrie.
Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der BI Norwegian School of Managment, wonach P2P-User, die Inhalte stehlen, gleichzeitig auch die meiste Musik kaufen. Glaubt man den Ergebnissen, scheint es, dass die von der Industrie verteufelten Musikpiraten dieser eigentlich das beste Geschäft einbringen und deutlich mehr bei Onlineservices wie iTunes und Amazon MP3 einkaufen als andere Konsumenten. Wie Ars Technica berichtet, erwerben jene Nutzer, die im Zuge der Studie angaben, illegal Musik herunterzuladen, laut BI um zehn mal mehr legale Musik als Personen, die nie etwas illegal aus dem Netz beziehen.

Ob die Daten, die unter 1.900 Befragten ermittelt wurden, tatsächlich glaubhaft bzw. auf die Allgemeinheit umzulegen sind, bleibt dahingestellt. Ein Erklärungsansatz könnte sein, dass die illegalen Downloads sozusagen dem Kauf von Musik vorangehen. Viele Nutzer laden sich Songs herunter, um in etwas hineinzuhören oder neue Künstler kennen zu lernen. Kommen sie auf den Geschmack, wird infolge auch Geld für ein Album oder weitere Songs investiert. Die BI-Studie zeigt auch - wenig überraschend - dass die Altersgruppe der 15- bis 20-Jährigen eher bereit ist, für Downloads als für physische Tonträger Geld zu bezahlen. Die meisten aus dieser Altersgruppe kauften aber dennoch im Schnitt zumindest eine CD in den vergangenen sechs Monaten.

Die Labels geben sich kritisch, was die Aussagekraft der norwegischen Studie betrifft. Björn Rogstad von EMI etwa bemängelt, dass die Ergebnisse den Anschein erweckten, illegale Downloads würden den Verkauf fördern, das könne jedoch in keinem Fall tatsächlich bewiesen werden. "Es gibt eine Sache, die man nicht leugnen kann - der Musikkonsum steigt und die Einnahmen sinken. Das kann nicht anders erklärt werden, als dass illegale Downloads das legale Geschäft übertreffen", so Rogstad.

Was von Seiten der Musikindustrie häufig außer Acht gelassen wird, ist die Tatsache, dass das Web, das gesamte Konsum- und Kaufverhalten verändert hat. Online werden anstatt kompletter Alben - wie bei CDs die Regel - sehr viel mehr Einzeltracks und individuell zusammengestellte Bündel verkauft. Dadurch erklärt sich auch zumindest zum Teil, warum die phyischen Verkäufe derart im Abnehmen sind und sich das auch auf die Gesamtverkäufe negativ auswirkt. Das bestätigen auch aktuelle Zahlen der IFPI, wonach die weltweiten Musikverkäufe 2008 ein weiteres Mal um acht Prozent auf 18,42 Mrd. Dollar gesunken sind.
 
7 Kommentare zu diesem Artikel
22.04.09, 17:20 Uhr #1 von Chico
der Kollege von der EMI hat schon recht... finde diese Studie äußerst fragwürdig und mit Sicherheit nicht repräsentativ...!
Wäre ja schön wenn man das so einfach berechnen könnte
22.04.09, 20:00 Uhr #2 von KingKong
Also ich zb habe schon min 5 Jahre, von cd geschenken abgesehen, keinen pennie mehr für Musik ausgegeben.. Obwohl ich nichts illegal runterlade ist man im Zeitalter der 52x cd Brenner immer mit irgendwelchen samplern und sets versorgt.
22.04.09, 23:19 Uhr #3 von MATU
ja die sollten auch mal schreiben wie die absoluten gewinnzahlen sich entwickelt haben... anstatt 600 mio gewinn nur noch 400 oder so ...

gejammert auf hohem niveau
03.05.09, 18:58 Uhr #4 von Exzessiva
wo sie recht haben.... ich lad musik bei youtube und wenns gut ist kauf ich mir das album. oder lads bei http://ddl-music.org/ xD
04.05.09, 20:04 Uhr #5 von gugki
gute musik sollte auch im CD regal stehen - als original grad bei newcomern, schließlich müssen die davon leben.
ob man jeden mist auf CD haben muss sei dahingestellt, in zeiten wo man mit youtube oder webradios hören kann, was und wann man will...
04.05.09, 20:10 Uhr #6 von dwing
Irgendwie hab ich eh kaum "aktuelle" musik daheim. Bin so oft unterwegs, dass ich daheim fast nur die Klassiker höre und die hab ich alle auf CD bzw. eben gerippt und das Original lieht im Regal/Keller.
Ansonsten eben mal was auf Youtube.
16.05.09, 16:38 Uhr #7 von taste-T
ich finde den artikel und den bericht fragwürdig.... Hier wird mal wieder das klauen von künstlerrichen eigentum / und anderer Menschen harter Arbeit schön geredet.

Das problematische ist das es mittlerweile kein unrechtsbewußtsein mehr gibt. Ich kenne Musiker die probleme haben Ihre miete zu bezahlen und von "Fans" gebrannte CDs zum Unterschreiben rübergereicht bekommen.

Musik Klauen ist so schön einfach sauber und diskret. Wenn du nen Auto klaust oder ne milch oder nen t-shirt geht das nicht. Was würdet Ihr sagen wenn euer Chef sagt so heute gibts mal keine kohle aber arbeiteten mußt du trotzdem für die ehre....
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