Artikel: Alkohol als Krisenthema?[ Stadtleben ]
26.05.2009  |   Klicks: 2798   |   Kommentare: 7   |   Autor: pdmax
Alkohol als Krisenthema?
Mannheimer Aktionswoche "Alkohol" plädiert für einen bewussteren Umgang mit der Deutschen größter Sucht. Viele Veranstaltungen zum Thema sollen aufklären.
Über zehn Millionen Menschen in Deutschland trinken zu viel Alkohol, davon gelten 1,7 Millionen als alkoholabhängig. Angesichts dieser Besorgnis erregenden Zahlen möchte die Stadt Mannheim problematischem Trinkverhalten mehr Aufmerksamkeit widmen. Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Alkohol beteiligt sich die Stadt zusammen mit dem Suchthilfenetzwerk Mannheim mit einer eigenen Veranstaltungsreihe.
Unter dem Motto: „Alkohol? Kenn dein Limit“ findet vom 16. bis 22. Juni die Mannheimer Aktionswoche Alkohol statt. Zu den verschiedensten Themen, unter anderem “Komatrinken – große Gefahr für Jugendliche“ oder „Alkohol, wie stehst Du dazu?“ bekommen die Besucher die Gelegenheit sich mit Fachleuten, Vertretern der Selbsthilfe sowie anderen Besuchern auszutauschen.

„Mit dieser Aktion wollen wir für ein möglichst kritisches Bewusstsein gegenüber dem eigenen Alkoholkonsum werben“, so Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer, Schirmherrin der Aktionswoche. Denn in Deutschland wird zu viel Alkohol getrunken. Im Vergleich mit anderen Industriestaaten liegt Deutschland nach wie vor in der Spitzengruppe. Deshalb sollte jeder bei sich selbst anfangen und prüfen, ob der eigene Konsum von Alkohol noch gesundheitsverträglich ist. Liegt mein Alkoholkonsum noch im grünen Bereich? Wie viel ist zu viel? Welche Spielregeln sind im Umgang mit Alkohol zu beachten?

Einige nennenswerte Faktem zum Thema Alkohol:

1. Alkohol ist ein schlechter Diätberater: 1 Gramm Alkohol enthält 7 Kalorien. Dies entspricht bei einem Glas Wein (0,25l) 200 Kalorien - so viel wie bei einem mittelgroßen Stück Kuchen.

2. Die Menge machts: Riskanter Konsum beginnt bei Frauen ab 12 g reinem Alkohol pro Tag (bei Männern ab 24 g pro Tag). Dies entspricht 0,3 bzw. 0,6 l Bier oder 0,15 oder 0,3 l Wein mit einem durchschnittlichen Alkoholgehalt.

3. Unschuldige Opfer: Jährlich werden in Deutschland ca. 2.200 Babys mit fetalem Alkoholsyndrom geboren. Zu seinem Erscheinungsbild
gehören Fehlbildungen, geistige Behinderungen, Entwicklungs–
und Wachstumsstörungen sowie extreme Verhaltensauffälligkeiten.

Die ganzen Toten in Folge von Alkohol im Straßenverkehr mal nicht mitgezählt.

Die Mannheimer Aktionswoche bietet Interessenten ein breit gefächtertes Veranstaltungsprogramm an, so können beispielsweise folgende Seminare und Workshops besucht werden:

„Kein Glück mit dem Spiel — Wege aus der Glücksspielsucht“
Über Zusammenhänge zwischen Glücksspiel– und Alkoholsucht
Vortragsveranstaltung
Beginn: 17.30 h Ende 19.00 h
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, J 5,
Therapiegebäude 1. OG, Großer Hörsaal, 68159 Mannheim
Referentin: Dr. Tagrid Leménager, Dipl.-Psychologin, Ambulanz für
Spielsüchtige, Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin

„Alkoholismus — eine Familienkrankheit?“
Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion
Einlass: 17.30 h Beginn: 18.00 h Ende: 19.30 h
Haus der Diakonie, M 1, 1a, 68159 Mannheim
Referenten: Mitglieder der Selbsthilfegruppe sin.ALCO Gudrun Klingberg, IB Bildungszentrum, Inge Baumgart, Diakonisches Werk Mannheim

„Rauchfrei auf Dauer – Angebote zur Nikotinentwöhnung im ZI“
Über Zusammenhänge zwischen Alkohol– und Nikotinsucht
Vortragsveranstaltung
Beginn: 18.00 h Ende 19.30 h
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, J 5,
Therapiegebäude 1. OG, Großer Hörsaal, 68159 Mannheim
Referent: Dr. Alexander Diehl, Oberarzt der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin

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Uns interessiert Eure Meinung? Ist der Alkohol tatsächlich ein gravierendes Problem unserer Zeit und Gesellschaft? Oder handelt es sich dabei auch um ein durchaus ernstes Thema, das durch extraordinäre Medienereignisse hochgeschaukelt wird?
 
7 Kommentare zu diesem Artikel
26.05.09, 14:03 Uhr #1 von tommyo_
Alkohol ist und war schon immer ein Problem. Kontrolle bringts da nicht. Es sollte eher schon bei der Erziehung mehr Wert auf einen verantwortungsvollen Konsum geachtet werden.
Gesetze und Verbote werden da nicht viel bringen.
26.05.09, 15:07 Uhr #2 von DaBigT
@artikel:
26.05.09, 20:29 Uhr #3 von Maliblu
Warum gibts denn in letzer Zeit soviel Alkoholwarnungsthreads?
Appel an die sh-lochsaufer?^^
26.05.09, 21:50 Uhr #4 von germanboy
das mit den Kalorien ist Nennenswert? -.- (zumals auch noch Falsch recherchiert ist ;P) ...
26.05.09, 22:20 Uhr #5 von germanboy
sry seltamer doppelpost...
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 26.05.09, 22:20 Uhr
27.05.09, 03:00 Uhr #6 von KingKong
ich finde das thema alkohol kann gar nicht genug behandelt werden. immerhin ist unsere gesellschaft schon total abgestumpft und tollerant. es ist zb. ein ding der unmöglichkeit, dass ein verkaterter mitarbeiter morgens mit einem lächeln im bürq begrüßt wird. immerhin wird so eine selbst zugeführte vergiftung verharmlost.

der alkoholkonsum gehört, wenn man sich die sonstige gesetzesstruktur in deutschland anschaut und damit vergleicht, streng kontrolliert. es ist meiner meinung zB ein unding das es beim bäcker ein piccolo zu kaufen gibt und in der tankstelle das kühle bier im glaskühlschrank auf durstige kehlen wartet.

ich stelle mir ein mit den in holland vergleichbaren cofeshopsmodel,in deutschland für alkohol vor...
27.05.09, 16:49 Uhr #7 von Saa
@tommyo: kann ich so nicht unterrschreiben... in ländern in denen alkohol nur in bottle shops erhätlich ist und das nur bis 22 uhr wird bei weitem nicht soviel gesoffen! wenn jugendliche nicht so leicht zugriff auf alkohol haben, können sie logischerweise auch nicht so einfach komasaufen!!

bei dem punkt mit der erziehung geb ich dir allerdings recht!
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